Friedhof St. Hedwig (Weißensee)

Kappel des Friedhofs St. Hedwig in Berlin Weßensee

Adresse:

Smetanastraße 36 – 54

13088 Berlin-Weißensee

Verkehrsanbindung:

  • Tram M4, M12, M13 und Bus 255 bis Albertinenstraße
  • Tram M13 bis Betriebshof Indira-Gandhi-Straße
  • Bus 259 bis Indira-Gandhi-Straße/Hansastraße

Orientierungsplan des Friedhofs

Orientierungsplan Friedhof St. Hedwig (Weißensee)
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Kapelle des des Friedhofs St. Hedwig in Weißensee

Der Friedhof

Um die notwendigen Begräbnisplätze für den wachsenden katholischen Bevölkerungsanteil in Berlin anzulegen, entstand der dritte katholische Friedhof. Die 2,7 ha große Anlage mit dem Zugang von der Wörtstraße 15, ab dem Jahr 1951 dann Smetanastraße 36, südlich des Weißenseer Dorfkerns gelegen, wurde 1876 geweiht. Der St.-Hedwig-Friedhof grenzt an den 1880 eröffneten und weltberühmten Friedhof der Jüdischen Gemeinde. Das dreigeteilte Eingangsportal und die Kapelle in einheitlichem neugotischem Stil sind nach Entwürfen des katho lischen Kirchenbaumeisters Max Hasak 1856 1934 entstanden. Der einheitliche Stil in feingliedrigen neogotischen Formen und das warme Klinkermauerwerk mit grün und weiß glasierten Kopfseiten prägen den ersten Eindruck schon von der Straße her.

Grabarten

Wahlgrabstätten

Wahlgrabstätten werden für die Dauer des Nutzungsrechts überlassen. Sie können ausgesucht und reserviert werden. Mehrere zusammenhängende Grabbreiten können als eine Grabstätte überlassen werden. In Wahlgrabstätten für Erdbestattungen können bis zu vier Urnen pro Grabbreite zusätzlich zu einem Sarg bei gesetzt werden. Wahlgrabstätten für Urnenbestattungen können mehr als eine Urne auf einer Grabbreite aufnehmen. Wahlgräber können auch Familiengrabstätten sein, in denen mehrere Generationen einer Familie die letzte Ruhe finden.

Reihengrabstätten

Reihengrabstätten werden nur der Reihe nach belegt und für die Dauer des Ruherechts überlassen. Eine Verlängerung des Nutzungsrechts ist ausgeschlossen. In Reihengrabstätten dürfen pro Grabbreite nur ein Sarg oder eine Urne beigesetzt werden, sie können aber auch als Partnergräber erworben werden. Sie unterscheiden sich bei der Pflege als Stellen zur individuellen Gestaltung und Pflege oder Stellen mit Gestaltung, Instandhaltung und Pflege durch den Friedhof.

Anonyme Grabstätten

Anonyme Bestattungen sind auf den Hedwig-Friedhöfen nicht zulässig. Um dem Gedenken der einzelnen Verstorbenen besonderen Ausdruck zu verleihen, wird jede Bestattung daher nur mit konkreter Namensnennung vorgenommen.

Geschichtliches

Die Geschichte des Friedhofs begann am 7. August 1876 mit der Beerdigung der einjährigen Anna Jagusik.
An der Hauptallee findet man den ältesten erhaltenen Grabstein – das neugotisch gestaltete Marmor-Monument für Franciscus Przyniczynski (1844 – 1896), Curatus in Weißensee.

 

An der Friedhofsmauer befindet sich noch das als schwarze Granitwand gestaltete Begräbnis des Fabrikbesitzers Max Steinke (1872 – 1925), nach dem auch eine Weißenseer Straße benannt worden ist.

 

Im Eingangsbereich des Friedhofs ist die Grabstelle (Feld H 5-10) des bekannten Berliner Drehorgelbauers Giovanni Bacigalupo (1889 – 1978). Von ihm wurden fast 90 Prozent aller Berliner Drehorgeln hergestellt.

Auf dem Friedhof ruht auch der Polizeikommissar Paul Anlauf, der 1931 von dem späteren Minister für Staatssicherheit der DDR, Erich Mielke, erschossen worden war. Der Weißenseer St. Hedwig-Friedhof erlangte Bekanntheit und wurde im Laufe der Zeit auch zur Begräbnisstätte für die Katholischen Kirchen Herz Jesu, Heilige Familie, St. Clemens, St. Augustinus, St. Josef, St. Agnes, St. Bonifatius, St. Maria Viktoria, St. Ansgar, St. Rita sowie die katholischen Gemeinden von Pankow, Reinickendorf, Tegel, Hermsdorf und Wittenau.

 

Durch die besondere Art – »klein, gemütlich, familiär« – wird der Friedhof ebenso von Menschen nicht katholischen Glaubens in Anspruch genommen.