Friedhof St. Michael/Neu (Tempelhof)

Kappel des Friedhofs St. Hedwig in Berlin Weßensee

Adresse:

Gottlieb-Dunkel-Straße 29
12099 Berlin

Verkehrsanbindung:

PKW: A100 Ausfahrt Gradestraße

Bus: 277 und 170

Orientierungsplan des Friedhofs

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Kapelle des des Friedhofs St. Mathias(Neu) in Berlin-Tempelhof

Der Friedhof

Der erste Friedhof der St.-Michael-Gemeinde gehört zur drittältesten katholische Kirche Berlins, die nach der Reformation errichtet wurde. Er liegt an der Hermannstraße im heutigen Bezirk Neukölln, nördlich des direkt angrenzenden ev. Neuen Luisenstadt-Friedhofs. Angelegt im Jahr 1863 wurde er bis 1895 auf 2,2 ha erweitert. Die Kapelle im spätromantischen Stil stammt aus dem Jahr 1884. wurde 1852 an der heutigen Karl-Marx-Allee errichtet. Die Kirche selbst wurde 1851-1856 nach Plänen des Schinkel-Schülers August Soller im Rundbogenstil erbaut. Soller selbst starb drei Jahre vor Vollendung des vor allem als Garnisonkirche geplanten Baus und wurde nach ihrer Fertigstellung in der Kirche bestattet. Sie lag in der historischen Luisenstadt, die von der Berliner Mauer in den Ostberliner Bezirk Mitte und den Westberliner Bezirk Kreuzberg getrennt wurde. Endsprechend wurde auch die Gemeinde getrennt: die ursprüngliche, am 3. Februar 1945 stark beschädigte Kirche lag nun im Ostteil der Stadt und wurde teilweise wieder errichtet. 1961 wurde in Westberlin eine neue St.-Michaels-Kirche errichtet. Die Gemeinden entwickelten sich unterschiedlich, und so wurde nach der Wiedervereinigung der Westteil der Gemeinde St.-Marien-Liebfrauen, der Ostteil zur Domgemeinde St. Hedwig zugeordnet. Auf dem Friedhof wurden diverse Persönlichkeiten bestattet: - Alfred Rojek (1897-1975), Jurist, NS-Opfer und Stadtältester (Ehrengrab) - Richard Schönborn (1878-1957), Politiker und Stadtältester (Ehrengrab) - August Scholz (1857-1923), einziger von Maxim Gorki autorisierter Übersetzer (Ehrengrab bis 2015) Auf dem Alten St.-Michael-Friedhof befinden sich mehr als 200 Gräber mit Opfern des Ersten und vor allem des Zweiten Weltkriegs.

(Martin Bayer, 17.04.2020)

Quelle: Volksbund

Grabarten

Wahlgrabstätten

Wahlgrabstätten werden für die Dauer des Nutzungsrechts überlassen. Sie können ausgesucht und reserviert werden. Mehrere zusammenhängende Grabbreiten können als eine Grabstätte überlassen werden. In Wahlgrabstätten für Erdbestattungen können bis zu vier Urnen pro Grabbreite zusätzlich zu einem Sarg bei gesetzt werden. Wahlgrabstätten für Urnenbestattungen können mehr als eine Urne auf einer Grabbreite aufnehmen. Wahlgräber können auch Familiengrabstätten sein, in denen mehrere Generationen einer Familie die letzte Ruhe finden.

Reihengrabstätten

Reihengrabstätten werden nur der Reihe nach belegt und für die Dauer des Ruherechts überlassen. Eine Verlängerung des Nutzungsrechts ist ausgeschlossen. In Reihengrabstätten dürfen pro Grabbreite nur ein Sarg oder eine Urne beigesetzt werden, sie können aber auch als Partnergräber erworben werden. Sie unterscheiden sich bei der Pflege als Stellen zur individuellen Gestaltung und Pflege oder Stellen mit Gestaltung, Instandhaltung und Pflege durch den Friedhof.

Anonyme Grabstätten

Anonyme Bestattungen sind auf den Hedwig-Friedhöfen nicht zulässig. Um dem Gedenken der einzelnen Verstorbenen besonderen Ausdruck zu verleihen, wird jede Bestattung daher nur mit konkreter Namensnennung vorgenommen.

Geschichtliches

Da das Gelände in der Hermannstraße, auf dem der Alte St. Michaelfriedhof 1867 in Betrieb genommen wurde, für die Beerdigungen nicht mehr ausreichte, erwarb die Gemeinde St. Michael 1891 von den Wesselschen Erben am Mariendorfer Weg heute Rixdorfer Straße ein 18 Morgen großes Gelände.

  • 1892 Anlage des Neuen St. Michael-Friedhofes vier Kilometer vom Alten St. Michael-Friedhof entfernt.
  • 6. Januar 1893 erste Beerdigung.
  • 1908 Bau einer Kapelle von Baumeister Haendly, Einweihung 1909 durch Pfr. Kobel.
  • 1943/1945 massive Zerstörung durch Kriegsschäden und sowjetische Besatzer.
  • 260 Kriegsopfer sind auf dem Neuen St. Michael-Friedhof beigesetzt.